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Der Krusenick


"Der Krusenick" - ein seltsamer Name, der aber seit einigen Jahren in Köpenick in aller Munde ist, handelt es sich doch um eine schön gelegene Halbinsel gegenüber der Köpenicker Altstadt, auf der nach der Wende ein Wohnpark errichtet wurde. Hunderte Menschen fanden hier ein neues Zuhause. Gepflegte Wohnanlagen und Spielplätze, die Silhoulette der Altstadt, die Spree - im Sommer von großen und kleinen Booten bevölkert -, die Alte Spree, die Baumgarteninsel, ein Biotop mit Graureihern, der Yachthafen und zahllose Wasservögel prägen das Bild.

Seit Juli überspannt der Krusenicksteg die Spree und wird das Wohngebiet ab Oktober 2001 auf kürzestem Weg mit der Altstadt verbinden.

Was hat es nun mit dem Namen "Der Krusenick" auf sich?

Diese Bezeichnung ist schon sehr alt und geht auf die Zeit der slawischen Besiedlung in dieser Gegend von ca. 600 - 1200 zurück. So gab es u. a. auf der heutigen Schloßinsel und auch auf der Halbinsel slawische Ansiedlungen. Diese erhielten ihre Bezeichnungen nach den Gegebenheiten, die die Menschen bei der Besiedlung damals vorfanden.

So geht der Name Köpenick auf kopa = Insel und nick = Ort zurück und bedeutet "Inselort". Analog heißt Krusenick "Birnenort": krus(e) = Birne. Offensichtlich gab es hier damals zahlreiche wilde Birnenbäume, die Grund für die Namensgebung waren.

Während aus einigen Siedlungen Orte entstanden, deren Geschichte bis in die heutige Zeit reicht, gingen andere ein, nur die Namen der Landschaften, die sog. Flurnamen, blieben erhalten. Gutes Beispiel für beides sind Köpenick und Krusenick. Zur Zeit der Besiedlung durch die Deutschen, die um 1200 von Westen hierher kamen, gab es die Siedlung Krusenick schon nicht mehr (Wüstung), Köpenick dagegen hat überlebt.

Karte Koepenicker Altstadt

Alte Karten, die man sich im Heimatmuseum (Altstadt Köpenick, Alter Markt) ansehen kann, lassen diesen Namen für die Halbinsel vermissen. "Kietzer Wiesen" und andere Bezeichnungen findet man da. Auf einem Stadtplan aus DDR-Zeiten (1986) ist wieder der Eintrag "Der Krusenick" zu finden.

Bis zum Beginn der sog. "industriellen Randwanderung" in und um Berlin vor etwa 100 Jahren gab es auf der Halbinsel hauptsächlich Wiesen und Felder. Dann entstanden hier Industrieanlagen, von denen ein Teil heute auf verschiedene Weise genutzt wird. Ein Großteil der Werkshallen mußte vor einigen Jahren dem oben bereits erwähnten Wohnpark weichen.

Noch sind wir auf der Suche nach weiteren Informationen über die Geschichte der Halbinsel und deren Namen. Deshalb sind wir dankbar für jeden diesbezüglichen Hinweis.




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