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Der Hauptmann von Köpenick


Das wunderschöne Köpenicker Rathaus, das schon bald in aller Munde sein sollte, wurde in den Jahren von 1901 bis 1904 gebaut. Zwei Jahre später, am 16. Oktober 1906 gab es hier was zu lachen:

Der damals 57jährige Schuster Friedrich Wilhelm Voigt, verzweifelt um einen Paß und eine Arbeitserlaubnis bemüht, scheiterte immer wieder an der deutschen Bürokratie.

Schließlich besorgte sich bei einem Trödler die Uniform eines preußischen Offziers, "rekrutierte" in "Berufung auf Kabinettsordre" ein paar Soldaten und marschierte mit ihnen zum Köpenicker Rathaus. Dort verhaftete er den Bürgermeister und beschlagnahmte die Stadtkasse mit 4.000 Mark und 37 Pfennigen - und ward nicht mehr gesehen. Die erhofften Papiere fand er dort jedoch nicht.

Er hatte die Lacher auf seiner Seite, zumindest unter der Bevölkerung, weil er mit seinem Streich zugleich auch den preußischen Gehorsam und Untertanengeist bloßstellte. Der "Hauptmann von Köpenick" war in aller Munde. Von der Obrigkeit wurde er jedoch steckbrieflich gesucht - mit Erfolg. 20 Monate Haft verbüßte er im Gefängnis. Danach lebte er vom Verkauf seiner Geschichte und wurde über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Später ließ er sich Luxemburg nieder, wo er am 30. April 1910 starb. Sein Grab ist noch heute dort zu finden.

Eine Gedenktafel neben Eingang zum Rathaus und die Skulptur des Hauptmanns erinnern heute an dieses Geschehen.

Der Hauptmann



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