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Aus der Geschichte Köpenicks

Mittelsteinzeitliche Funde bei Grabungen in Müggelsee-Nähe und in Schmöckwitz belegen frühe Siedlungsformen auf dem heutigen Köpenicker Gebiet. Die jüngsten Funde in der Altstadt bestätigen das.

In slawischer Zeit spielte Köpenick eine bedeutende Rolle als Sitz der Spreewanen. Eine Slawische Burganlage mit Ansiedlung ist auf der Schloßinsel im Bereich des heutigen Schlosses nachgewiesen worden. Diese Burg an der Nordspitze der Schloßinsel war offenbar auch Sitz des legendären Spreewanenfürsten Jacza (Jaxa), der sich um das Jahr 1150 auf einer Münze als "Jacza de Copnik" prägen ließ. Im Jahre 1127 wurde Jacza durch Albrecht den Bären besiegt (Schildhorn-Sage), und Köpenick wurde Markgrafenburg.

In der darauf folgenden frühdeutschen Zeit gehörte die Burganlage zum Einflußgebiet des Markgrafen von Meißen (Konrad II.), der im Jahre 1209 in "Copanick" eine Urkunde datierte und damit Köpenick zur ersten urkundlichen Erwähnung verhalf.

Nach blutigen Fehden verloren die Wettiner Markgrafen um 1245 das Gebiet des östlichen Teltow mit den Burgplätzen Köpenick und Mittenwalde an die Urenkel Albrechts, die in die märkische Geschichte als Städtegründer eingegangenen Markgrafenbrüder Johann I. und Otto II.

In der Folgezeit blieb die wirtschaftliche und politische Entwicklung Köpenicks hinter Berlin und Spandau zurück. Verpfändungen und die Besetzung durch räuberischen Adel (Dietrich von Quitzow) belasteten die Inselstadt.

Die brandenburgischen Kurfürsten ließen im 16. Jahrhundert die ehemalige Burganlage zum Jagdschloß umbauen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Köpenick von den protestantischen Schweden unter König Gustav Adolf schwer verwüstet und geplündert. Kurfürst Friedrich Wilhelm (Der Große Kurfürst) ließ für seinen Sohn anstelle des alten Jagdschlosses durch den niederländischen Baumeister Rutger von Langevelt von 1677 - 1682 den ersten Teil einer geplanten Schloßanlage bauen. Dieser Sohn, der sich im Jahre 1701 als König in Preußen krönen ließ, verlagerte seine Bautätigkeit jedoch nach Lietzenburg, das nach dem Tode seiner Frau Sophie Charlotte in Schloß und Stadt Charlottenburg genannt wurde.

Durch Baumeister Johann Arnold Nering wurde in den Jahren 1688 - 1692 auf der Schloßinsel die älteste Schloßkapelle der Mark Brandenburg errichtet. Nach Erlaß des Ediktes von Potsdam im Jahre 1685 siedelten sich in der Köpenicker Altstadt auch einige Hugenottenfamilien an. Am 28. Oktober 1730 tagte im Wappensaal des Köpenicker Schlosses das königliche Kriegsgericht, wo Leutnant von Katte, der Vertraute des auf der Flucht gefaßten Kronprinzen Friedrich, angeklagt und letztlich auch durch den König zum Tode verurteilt wurde.

Bis ins 19. Jahrhundert war Köpenick Ackerbürgerstadt. Ende des vorigen Jahrhunderts setzte mit dem Bau von Großbetrieben die Industrialisierung ein.

Mit Inkrafttreten des "Gesetzes über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin" am 1. Oktober 1920 wurde Köpenick als drittälteste Stadtsiedlung des Berliner Raumes (nach Berlin-Cölln und Spandau) mit den Vorstädten Spindlersfeld und Wendenschloß und den selbständigen Gemeinden Bohnsdorf (1938 gegen Oberschöneweide ausgetauscht), Friedrichshagen mit Hirschgarten, Grünau, Müggelheim, Rahnsdorf mit Wilhelmshagen und Hessenwinkel und Schmöckwitz zum 16. Verwaltungsbezirk Groß-Berlins.



Mit freundlicher Unterstützung durch die Pressestelle des Bezirksamtes Köpenick



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